Geschichte -
Kriegsverlauf |
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Der Weg in den Krieg
(1517 - 1618)
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Prager Fenstersturz
(23. Mai 1618)
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Der Kampf um Böhmen
(1618 - 1620)
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Schlacht am Weißen Berg
(8. November 1620)
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Der Krieg in der Kurpfalz
(1620 - 1622)
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Krieg mit Dänemark
(1623 - 1629)
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Die Schweden kommen
(1630 - 1631)
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Magdeburger Hochzeit
(20. Mai 1631)
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Die Schweden rücken vor
(1631 - 1632)
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Schlacht bei Lützen
(16. November 1632)
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Der Weg zum Prager Frieden
(1633 - 1635)
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Frankreichs Intervention
(1635 - 1648)
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Westfälischer Frieden
(15. Mai - 24. Oktober 1648)
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Berühmte
Persönlichkeiten |
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Wallenstein
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Gustav-Adolf
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Tilly
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Christian IV.
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Ferdinand II.
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Wissenswertes -
Daten |
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Schwedentrunk
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Hexenverfolgung
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Opferzahlen - Auswirkungen
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Landkarten
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Gedichte
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Medien
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Bücher
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Filme
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Nach
fünfzehn Jahren Schrecken und Terror sollte der Dreißigjährige Krieg
1635 in seine letzte Phase eintreten - Dem "Schwedisch-Französischen
Krieg". Frankreich hatte sich nun, da die Schweden auf verlorenem
Posten schienen, dazu entschlossen selbst aktiv in den Kampf
einzusteigen um einen möglichen Sieg und Machtgewinn der Habsburger im
Reich und in Spanien zu verhindern. Der bisher im schwedischen Dienste
stehende Feldherr Bernhard von Sachsen-Weimar stellte sich nun nach
längeren Verhandlungen am 27. Oktober 1635 in den Dienst Frankreichs
und operierte noch im gleichen Jahr erfolgreich in Elsass-Lothringen.
Auch
die Schweden hatte das Kriegsglück trotz der vergangenen Niederlagen
nicht gänzlich verlassen. So konnten sie am 22. Oktober 1635, das auf
kaiserliche Seite gewechselte Sachsen, in der Schlacht bei Dömitz
besiegen und zu einem neuen Selbstbewusstsein finden.
Etwa ein Jahr
später standen sie bei Wittstock (Brandenburg) einem 22.000 Mann
umfassenden Heer aus kaiserlichen und sächsischen Truppen gegenüber.
Auch diesmal konnte Schweden, trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit, nach
einem stundenlang andauernden Gefecht am Ende den Sieg davontragen.
Beteiligt an dieser Schlacht war ein gewisser Lennart Torstensson,
schwedischer Feldherr, der im nun folgenden Kriegsverlauf noch öfter in
Erscheinung treten sollte.
Zeitgenössischer
Kupferstich der Schlacht bei Wittstock (4. Oktober 1636)
(Dieses
Bild
ist gemeinfrei und nicht urheberrechtlich geschützt)
Kaiser Ferdinand II.
hatte das Kriegsglück wohl endgültig verlassen und auch diplomatisch
war kein Blumentopf mehr zu gewinnen, da auch die weiteren
Friedensbemühungen zum scheitern verurteilt waren. Der 1636/37
angesetzte
Kölner Friedenskongress blieb ohne Ergebnis.
Am
15. Februar 1637 verstarb der Kaiser im Alter von 58 Jahren in Wien.
Mit Ferdinand II. ging der wohl bedeutendste Herrscher des
Dreißigjährigen Krieges, ein Kaiser der vom Amtsantritt bis zu seinem
Tode im Krieg lag. Zu seinem Nachfolger wurde sein eigener Sohn, als
Ferdinand III., gekrönt. Er hatte nach der Ermordung Wallensteins
bereits als Oberbefehlshaber gedient und großen Anteil an der
erfolgreichen Schlacht bei Nördlingen. Wie sein Vater wollte auch
Ferdinand III. den Krieg baldmöglichst beenden, was ihm aber u.a.
aufgrund seiner zögerlichen Handlungen und der politischen Umstände
nicht gelingen sollte.
Anfang 1638 beginnt Bernhard von
Sachsen-Weimar mit der Belagerung der Reichsstadt Rheinfelden. Bei der
anschließenden Schlacht gegen die kaiserlichen Entsatztruppen
triumphierte, trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit, erneut das
französisch-schwedische Lager. Die Stadt musste übergeben werden und
Bernhard marschierte weiter, bis er schließlich Ende des Jahres die
bedeutende kaiserliche Festung Breisach einnehmen konnte. Diese
besetzte er persönlich, obwohl Frankreich eigentlich die Absicht hatte
sie als Stützpunkt zu benutzen.
Im darauffolgenden Jahr hatte
die habsburger Seite nur wenig mehr Glück. Zwar konnten die Franzosen
im Juni 1639 bei Diedenhofen geschlagen und damit der Verlust der Stadt
vorerst abgewendet werden, allerdings hatten die Kaiserlichen bereits
zwei Monate zuvor eine weitere Niederlage gegen die Schweden
unter Lennart Torstensson und Johan Baner erfahren. Bei der
sogenannten Schlacht bei Chemnitz (14. April 1639) war das kaiserliche
Heer hoffnungslos unterlegen und wurde vernichtend geschlagen.
Am
18. Juli 1639 starb dann völlig überraschend Bernhard von
Sachsen-Weimar, während der Vorbereitungen zu einem neuen Feldzug. Da
er gerade einmal 35 Jahre alt war, gab es Verdächtigungen er sei
vergiftet worden - Bewiesen werden konnte dies jedoch nicht.
In
der Folgezeit machten sich große Schlachten, oder gar eine endgültige
Entscheidung des Krieges, rar. Das Land war mittlerweile völlig
ausgezehrt, kriegsmüde und verelendet.
Dennoch
konnte der Kaiser wieder einen Achtungserfolg erringen, als im
September 1641 die Festung Dorsten (heute Nordrhein-Westfalen) erobert
werden kann. Kurz danach beginnt der nächste Friedensversuch, mit
Verhandlungen in Hamburg zwischen Abgesandten des Reiches, Schweden und
Frankreich. Obwohl die Bereitschaft einer Lösung bei allen vorhanden
war wurde der eigentliche Friedenskongress noch einmal um Jahre
verschoben, da jede Seite die Hoffnung hegte, bis dahin die eigene
Verhandlungsposition zu verbessern.
So ging der Dreißigjährige
Krieg erbarmungslos weiter und die Schweden starteten einen erneuten
Feldzug. Torstensson eroberte 1642 zahlreiche kaiserliche Festungen
zwischen Brandenburg und Mähren ehe ein sächsisch-kaiserliches Heer
sich bei Breitenfeld zur Schlacht stellte. Diese als "Zweite Schlacht
von Breitenfeld" bekannte Auseinandersetzung, die elf Jahre nach der
ersten stattfand, sollte nicht weniger Blutig enden und kostete vielen
tausend Soldaten das Leben. Am Ende waren es erneut die Schweden die
triumphieren konnten und im Anschluß in Leipzig einfielen.
Kurz
danach kam zu einer überraschenden Wendung, da Schweden 1643 einen
Krieg gegen Dänemark vom Zaun brach. Torstensson wurde zurückbeordert
und fiel am 12. Dezember unerwartet in Dänemark ein.
Bereits zwei
Wochen zuvor konnten die Kaiserlichen bei Tuttlingen das französische
Winterquartier überfallen und etwa 7.000 Gefangene machen. Frankreich
musste sich aus Württemberg zurückziehen und verlor beim winterlichen
Marsch einen Großteil seiner Soldaten. Die Lage für den Habsburger
Kaiser schien sich nun deutlich zu verbessern.
Im Sommer 1644
gingen bayerische und kaiserliche Soldaten in eine Offensivstrategie um
die Franzosen an einem Einfall zu hindern. Am 27. Juli konnte sogar
Freiburg im Breisgau erobert werden. Wenige Tage später kam es südlich
der Stadt zu drei großen Schlachten zwischen dem französischen
Entsatzheer und den bayerisch-kaiserlichen Truppen. Obwohl diese als
verlustreichste Kämpfe des gesamten Krieges gelten, kam es zu keiner
wirklichen Entscheidung und der Ausgang gilt als unentschieden.
Der
Dreißigjährige Krieg wurde zu diesem Zeitpunkt immer undurchsichtiger
und war zu einem reinen Machtkampf verschiedenster Parteien geworden.
So war Schwedens Verbündeter Frankreich selbst überrascht vom Angriff
auf Dänemark und stellte die Zahlung von Hilfsgeldern komplett ein,
weil sie nun ihrerseits ein zu mächtiges Schweden befürchteten. Auf der
anderen Seite war es ausgerechnet der habsburger Kaiser, der den
ehemaligen Feind Dänemark unterstützen wollte und zu diesem Zweck im
Frühjahr 1644 eine Armee nach Kiel schickte.
Dort
angekommen plünderten die Kaiserlichen weite Landstriche von Holstein,
die zuvor bereits von Torstensson heimgesucht wurden. Die Schweden
schafften es unterdessen an der kaiserlichen Armee vorbeizuziehen und
bis nach Sachsen zu gelangen. Bei der Verfolgung ging den Kaiserlichen
der Proviant aus und sie mussten sich aufteilen. Torstensson konnte
dies gnadenlos ausnutzen und besiegte am 23. November die kaiserliche
Kavallerie bei Jüterbog und genau einen Monat später die Infanterie bei
Magdeburg. Nun war der Weg frei und er zog nach Böhmen weiter.
Am
6. März 1645 gewann Torstensson die Schlacht bei Jankau (Böhmen) und
konnte den kaiserlichen Befehlshaber Graf von Hatzfeldt gefangen
nehmen. Nun schien es doch noch einmal so, als könnte der
Dreißigjährige Krieg auf militärischem Wege entschieden werden. Die
Schweden marschierten weiter in Richtung Wien und Verwüsteten dabei
große Teile von Niederösterreich. Am 24. April wurde die nördlich von
Wien liegende Burg Staatz gebrandschatzt und erobert. Erst kurz vor
Wien (dem heutigen Stadtteil Brigittenau) konnten die nun völlig
erschöpften Schweden von Erzherzog Leopold Wilhelm geschlagen und
zurückgedrängt werden. Torstensson, der zu dieser Zeit schon stark an
Gicht erkrankt war, legte sein Amt nieder und kehrte Ende 1645 nach
Schweden zurück wo er 1651 verstarb.
Kaiser Ferdinand III., der
noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen war, bemühte sich nun
stärker denn je die Friedensverhandlungen voranzutreiben. Bereits ab
Juni 1645 wurde in Osnabrück und Münster zwischen den Beteiligten
verhandelt, wie ein zukünftiger Frieden aussehen könnte. Allerdings
wurden die Verhandlungen stark vom weiterhin wütenden Krieg beeinflusst
und sollten sich noch drei lange Jahre hinziehen. Lediglich
Sachsen, dass zuletzt auf kaiserlicher Seite gekämpft hatte, entschloss
sich bereits im September 1645 aus dem Krieg auszuscheiden und schloss
mit der schwedischen Seite den "Waffenstillstand von Kötzschenbroda".
Nach
kleineren Gefechten in den folgenden Jahren wurde Anfang 1647 der
nächste Waffenstillstand geschlossen. Bayern und Kurköln auf der einen
und Frankreich, Schweden und Hessen-Kassel auf der anderen Seite waren
die Unterzeichner des Abkommens. Für Ferdinand III. war es ein großer
Verlust Bayern als Verbündeten zu verlieren, allerdings griff
Maximilian I., bereits wenige Monate später, wieder auf der Seiten des
Kaisers ins Gefecht ein und wurde erst im Mai 1648 bei Zusmarshausen
endgültig besiegt.
Die nun folgenden Niederlagen für Ferdinand III.,
inklusive dem schwedischen Einmarsch in Prag, zwangen ihn schließlich,
bei den Friedensverhandlung große Zugeständnisse zu machen und so den
Weg für den Frieden endgültig frei zu geben (siehe Westfälischer Frieden)
- Der Dreißigjährige Krieg sollte nun endlich zu Ende gehen.
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